Deutsche Marine in Limassol
Der deutsche Marineverband für den Libanon-Einsatz der Vereinten Nationen hat am Mittwoch im Hafen von Limassol auf Zypern festgemacht. Zum Verband gehören zwei Fregatten, zwei Versorgungsschiffe und vier Schnellboote aus Rostock-Warnemünde. Heute soll es erste Erkundungsfahrten im Seegebiet vor der libanesischen Küste geben, teilte das Verteidigungsministerium in Berlin mit. Zudem seien erste Übergaben von der italienischen Marine geplant. Israel begrüßte das deutsche Engagement.
Seit Aufhebung der israelischen Seeblockade gegen Libanon Anfang September hatten Italien und Frankreich die Gewässer kontrolliert. Die Seeverbände sollen laut UN-Auftrag den Waffenschmuggel für die radikal-islamischen Hisbollah-Milizen in den Libanon unterbinden. Bis Mitte Oktober wird der deutsche Verband das Kommando über den Überwachungseinsatz komplett übernommen haben.
In Limassol ist die deutsche Logistikbasis. Von dort sind es noch etwa 200 Kilometer bis zur libanesischen Küste. Die Schiffe waren am 21. September mit 1000 Soldaten an Bord von Wilhelmshaven aus ins Mittelmeer aufgebrochen. Das Mandat für die Beteiligung von bis zu 2400 Bundeswehrsoldaten an der UN-Friedenstruppe UNIFIL läuft zunächst bis zum 31. August 2007.
Die Präsenz auf See werde helfen, den Waffenschmuggel in den Libanon einzudämmen, zeigte sich Israels Vize-Premierminister Schimon Peres in Berlin überzeugt. Natürlich werde das nicht zu 100 Prozent gelingen. «Aber zwischen null und 100 Prozent gibt es sehr viele Möglichkeiten.» Die Soldaten müssten solange bleiben, wie es notwendig sei. «Wenn die libanesische Armee sich durchsetzen kann, kann das eine relativ kurze Zeit sein.» Ein Jahr sei eine lange Zeit.