Combat-Boot im G8-Einsatz

Beim Aufbringen der Schlauchboote mit Greenpeace-Aktivisten im Seesperrgebiet vor dem G8-Gipfelhotel in Heiligendamm hat die Wasserschutzpolizei ein spezielles so genanntes Combat-Boot eingesetzt. Das rund 10 Meter lange Boot ist bis zu 50 Knoten (rund 90 Stundenkilometer) schnell. Das von einer schwedischen Werft gebaute Boot wurde nach Angaben eines Polizeisprechers wegen seiner extremen Wendigkeit extra für den G8-Gipfel ausgeliehen. Ursprünglich für die schwedische Marine geplant, kam es dort aber nicht zum Einsatz. Das Combat-Boot ist mit einem Schiffsführer und einem Maschinisten besetzt und kann weitere Einheiten an Bord nehmen.

Daneben hat die Wasserschutzpolizei so genannte Sturmschlauchboote von drei bis zu acht Metern Länge im Einsatz. Sie sind mit 50 bis 750 PS motorisiert. Das Abfangen eines schnellen Schlauchbootes auf offener See gleicht einem Katz- und Mausspiel. Es werde versucht, dem zu verfolgenden Boot den Kurs abzuschneiden, erläuterte der Polizeisprecher. Wenn dies gelinge, werde das Boot von seinem Kurs abgedrängt und nach Möglichkeit eingekesselt. Spezielle Ramm-Manöver werden nach Aussage des Sprechers nicht trainiert. Fernsehbilder zeigten, wie sich beim Aufbringen ein Polizei-Schlauchboot in hohem Tempo über eines der Greeneace- Schlauchboote geschoben und es so gestoppt hatte. «Das war kein Standardmanöver», sagte der Polizeisprecher. In jedem Einsatz entscheide letztlich der Bootsführer über die Maßnahmen unter Berücksichtigung der Gefahr für Leib und Leben aller Beteiligten.

Das Seesperrgebiet während des G8-Gipfels umfasst ein Areal von 21 Kilometern Breite vor der Küste bei Heiligendamm und reicht bis zu 14 Kilometer auf die offene See hinaus. Bei einem Eindringen von Booten reagiert die Wasserschutzpolizei nach den Erklärungen eines Sprechers mit einer Strategie mehrerer hintereinander positionierter Boots- Einheiten. Wenn die erste Barriere überwunden werde, sei die nächste Einheit zuständig.

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