Chinesisches Kriegsschiff erstmals in Japan
Erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat am Mittwoch ein chinesisches Kriegsschiff in Japan angelegt. Die Beziehungen beider Länder haben sich in den vergangenen zwölf Monaten verbessert, wenngleich es in Japan Sorgen über die stark steigenden Militärausgaben der Volksrepublik China gibt. «Willkommen in Japan», rief der Marinestabschef der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte, Admiral Eiji Yoshikawa, auf Chinesisch der Mannschaft des Zerstörers «Shenzhen» zu. Hunderte Menschen kamen zu einer Begrüßungszeremonie in den Tokioter Hafen Harumi, chinesische Nationalfahnen flatterten, eine Blaskapelle spielte, Drachen- und Löwentänze wurden aufgeführt.
Es ist das erste Mal seit der Gründung der Volksrepublik China 1949, dass ein Schiff der Volksbefreiungsarmee Japan besucht. Er sei davon überzeugt, dass der historische Freundschaftsbesuch der «Shenzhen» nicht nur freundliche Beziehungen zwischen den beiden Streitkräften fördern, sondern auch dazu beitragen werde, gegenseitiges Vertrauen und freundliche Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu stärken, sagte Yoshikawa. Der chinesische Konteradmiral Xiao Xinnian sagte laut der Nachrichtenagentur Kyodo, «die Shenzhen bringt nicht nur 345 Mann Besatzung, sondern auch die freundlichen Gefühle von 1,3 Milliarden Menschen in China (nach Japan).» Zuletzt hatte ein chinesisches Kriegsschiff 1934 in Japan angelegt.
Konteradmiral Xiao suchte am Mittwoch Bedenken hinsichtlich der Militärausgaben Chinas zu zerstreuen. Es gebe eine «sehr hohe Transparenz» bei der Modernisierung des Militärs. Es sollten keine Bedenken bestehen, sagte Xiao, der auch Vizestabschef der Flotte im südchinesischen Meer ist, nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo. Es sei «angemessen» für China, seine militärische Ausstattung und Behandlung von Soldaten im Einklang mit dem wirtschaftlichen Wachstum zu verbessern. Der Konteradmiral drückte ferner seine Hoffnung aus, dass Japan und China ihren Streit über Gasbohrungen in einem umstrittenen Seegebiet des Ostchinesischen Meeres friedlich beilegen werden.