Betrunkener Kapitän setzt Frachter vor dem Darß auf Grund

Mit einem Blutalkoholwert von 2,56 Promille ist in der Nacht zum Freitag der Kapitän des unter Belize-Flagge betriebenen Frachters „Ladoga-3" (BRZ 1511) mit seinem Schiff auf der Ostsee vor der Halbinsel Darß auf Grund gelaufen.

Die Strandung erfolgte kurz vor 01.00 Uhr am Freitagmorgen etwa zweieinhalb Seemeilen nördlich von Ahrenshoop. Die „Ladoga-3" fuhr offenbar mit voller Fahrt rechtwinklig auf den Strand und wurde dann von der Strömung mit dem Heck herumgedrückt, so dass das Schiff parallel zum Küstenstreifen zum Liegen kam. Das Schiff fuhr ohne Ladung in Ballast.

Sogleich nach Bekanntwerden der Strandung wurde der in Rostock stationierte Notfallschlepper des Bundes, die „Fairplay-26" (65 tbp), zur Unfallstelle beordert. Wegen der großen Distanz von dem 5,20 Meter tiefgehenden Schlepper zum Havaristen war die Herstellung einer Schleppverbindung zunächst schwierig, so dass ein erster Versuch erfolglos geblieben war. Im Laufe des Tages brachte das bundeseigene Mehrzweckschiff „Arkona" eine schwimmfähige Dyneema-Leine zur Unfallstelle, die über die Distanz von zwei Kabellängen (370 Meter) zwischen Schlepper und Havaristen ausgebracht wurde. Die Bergung des Schiffes gestaltete sich ohnehin schwierig, weil zusätzlich zu der Tatsache, dass das Schiff weit entfernt vom tiefen Wasser lag, auch noch auflandiger Wind herrschte. Ein erster Abschleppversuch am Freitag gegen 13.00 Uhr scheiterte, weil die Schleppleine brach.

Die „Ladoga-3" steht im Management der Baltic Tramp Ltd., Kaliningrad.

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