Bessere Hafen-Anbindungen gefordert

Die norddeutschen Länder drängen bei der Bundesregierung auf eine bessere Hinterlandanbindung für die boomenden Häfen. Schon heute seien Kapazitätsengpässe beim Weitertransport von Gütern erkennbar, warnten die norddeutschen Ministerpräsidenten am Freitag nach einem Treffen mit Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD). Sie regten zur Anbindung der deutschen Seehäfen ein Schwerpunktprogramm für Investitionen in Straße und Schienen an. Um wichtige Verkehrsinfrastrukturprojekte zu beschleunigen, sollen Möglichkeiten für private Beteiligungen an öffentlichen Projekten geprüft werden. Nach Ansicht der Länderchefs müsse der Norden als leistungsfähige Außenhandelsdrehscheibe gut für den internationalen Wettbewerb aufgestellt sein. Davon profitierten auch die Südländer.

Nach der neuen Seeverkehrsprognose des Bundesverkehrministeriums wird sich der Umschlag von 294 Millionen Tonnen im Jahr 2004 bis 2025 auf 759 Millionen Tonnen erhöhen. «Dieser immensen Herausforderung müssen wir uns stellen», sagte der Minister. Daher bilde der Ausbau der Anbindungen einen Schwerpunkt bei den Verkehrsinvestitionen bis 2010. Vorgesehen seien insgesamt 5,1 Milliarden Euro. Davon entfielen auf Schienenwege und Bundesfernstraßen jeweils rund 2,2 Milliarden Euro und auf die Bundeswasserstraßen rund 700 Millionen Euro. Tiefensee betonte, dass die Seehäfen einen großen Anteil daran hätten, dass Deutschland Exportweltmeister ist. «Sie sind das Tor zur Welt». Um diese Spitzenstellung zu halten, müsse die Leistungsfähigkeit der Hinterlandanbindungen Schritt halten mit dem Güterzuwachs.

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