Besatzungsmitglieder freigelassen

Eine Rebellengruppe im Nigerdelta hat 24 philippinische Angestellte einer deutschen Reederei am Dienstag aus der Geiselhaft entlassen. Die Geiseln seien ohne Zahlung von Lösegeld aus humanitären Gründen freigelassen worden, hieß es in einer email der Bewegung für die Befreiung des Nigerdeltas, deren Authentizität nicht überprüft werden konnte. Der Geschäftsführer der in Duisburg ansässigen Reederei Baco-Liner, Klaus Steffen, bestätigte die Freilassung indirekt, wollte sich aber erst dazu äußern, wenn das Schiff mit den 24 Philippinern im Hafen eingelaufen sei. «Es bewegt sich etwas», sagte Steffen.

Die Männer waren am 20. Januar entführt worden. Es ist unklar, wer tatsächlich hinter der Entführung steckt, da sich ein anderer «Sprecher» im Namen der Bewegung für die Befreiung des Nigerdeltas von der Geiselnahme distanziert hatte. Unterdessen befinden sich sieben weitere Ausländer, unter ihnen zwei Italiener, weiterhin in Geiselhaft.

In der ölreichen Krisenregion Nigerias sind seit dem vergangenen Jahr Dutzende ausländische Angestellte von Ölfirmen entführt worden. Die meisten kamen nach der Zahlung von Lösegeld wieder frei. Manche Entführer verfolgen politische Ziele und protestieren gegen die Lebensbedingungen im verarmten Nigerdelta. Andere sind lediglich auf das in vielen Fällen hohe Lösegeld aus.

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