Aker Werften verlassen Arbeitgeberverband

Die Aker Werften in Wismar und Warnemünde sind aus dem Arbeitgeberverband Nordmetall ausgetreten. Die Aker MTW Werft GmbH und die Aker Warnemünde Operations erklärten den Schritt am Dienstag unmittelbar nach der Übernahme des Pilotabschlusses in Baden-Württemberg für den Bezirk Küste am Montag. Gleichzeitig wechselten die Werften in den Nord Arbeitgeberverband, dessen Mitglieder nicht an den Abschluss gebunden sind. Aker wäre durch den Abschluss erheblich belastet worden, hieß es. Die Werften müssten bereits durch das Auslaufen einer Härtefallregelung Ende 2006 für dieses Jahr 9,7 Millionen Euro Personalkosten zusätzlich verkraften.

Ob die zuletzt ausgehandelten Tarife, die von Juni an in Kraft treten, für die knapp 2300 Aker-Beschäftigten noch gelten, muss nach Unternehmensangaben noch geklärt werden. Der Betriebsrat rief nach Bekanntwerden der Entscheidung die Mitarbeiter an beiden Standorten zu Betriebsversammlungen zusammen. Nach Angaben eines Unternehmenssprechers war der Schritt schon seit längerer Zeit diskutiert worden. Die endgültige Entscheidung zum Austritt sei nach einem ergebnislosen Gespräch mit dem Betriebsrat am Montag gefallen.

Die alte Härtefallregelung vom September 2003, wonach die Mitarbeiter auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld verzichten und länger arbeiten mussten, hätte nur um ein halbes Jahr verlängert werden können. Eine neue Regelung sei auf Grund der guten Geschäftszahlen von Aker nicht durchsetzbar gewesen. Der jüngste Abschluss, wonach die Metall-Beschäftigten für dieses Jahr 4,1 Prozent und im kommenden Jahr nochmals 1,7 Prozent mehr Lohn erhalten, hätte daher laut Aker- Geschäftsführung die Wettbewerbsfähigkeit bei der Kalkulation von Angeboten dramatisch eingeschränkt. Die Aker Werften sind mit einem Auftragsbestand von 28 Schiffen bis Ende 2010 ausgelastet.

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