Absetzung Frenzels gefordert

Der umstrittene US-Finanz-investor Guy Wyser-Pratte ist beim Reise- und Schifffahrtskonzern TUI eingestiegen und hat umgehend die Absetzung von Konzernchef Michael Frenzel gefordert. Wyser-Pratte erwarb nach eigener Darstellung für rund 40 Millionen Euro ein Prozent der TUI-Aktien. „Ich komme nicht zu einem Freundschaftsbesuch. Frenzel muss gehen", sagte Wyser-Pratte dem „Handelsblatt" (Freitag). Die TUI wollte das Thema nicht kommentieren.

Frenzel steht wegen der schwachen Entwicklung des Aktienkurses und der TUI-Ertragsschwäche bei Anlegern seit langem in der Kritik. Für das Geschäftsjahr 2006 hatte es keine Dividende gegeben. Investoren hatten wiederholt eine Aufspaltung des Konzerns gefordert – dies dürfte nun auch Wyser-Pratte vehement verlangen. Der US-Investor warf Frenzel massives Missmanagement vor. „Es gibt keine vernünftige Strategie, keine Transparenz und keine Leistung", sagte Wyser-Pratte. Er wisse, dass er mit seiner Kritik an Frenzel nicht alleine stehe. Bei der TUI gibt es derzeit keinen bestimmenden Großaktionär. Die Aktienmehrheit befindet sich im Streubesitz. Jeweils rund fünf Prozent halten die spanische Hoteliersfamilie RIU, eine spanische sowie eine marokkanische Bank. Diese Aktionäre gelten als Frenzel-Verbündete. Ebenfalls fünf Prozent besitzt der norwegische Großreeder John Fredriksen, der als Anhänger einer TUI-Zerschlagung gilt. Mehr als fünf Prozent der TUI-Aktien hält auch eine Tochter der US-Investmentbank Lehman Bro-thers

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