3000-Betten-Schiff geplant

Das neue geplante Gemeinschaftsunternehmen von Aida Cruises mit Europas größtem Reisekonzern TUI wird nach den Erwartungen von Aida-Chef Michael Thamm von Anfang an erfolgreich sein und gute Renditen bringen. Der Kreuzfahrtmarkt stehe in Deutschland erst am Anfang und berge noch «fast unerschöpfliches Potenzial», sagte Thamm in einem dpa-Gespräch am Rande der internationalen Tourismusmesse ITB am Freitag in Berlin. Die Aida-Schiffe seien bisher schon «zu über 100 Prozent» ausgebucht. «Wenn wir mehr Angebote hätten, hätten wir deutlich mehr verkaufen können».

Die Frage sei deshalb nicht, ob der Markt ein weiteres Kreuzfahrtangebot verkrafte - «er braucht es», betonte Thamm. TUI-Chef Michael Frenzel hatte Mitte Dezember angekündigt, dass der Branchenprimus in das Geschäft mit Massenkreuzfahrten im Heimatmarkt Deutschland einsteigen wolle. Dazu soll ein Joint Venture mit der seit Jahren überaus erfolgreichen Tochter Aida der US-Reederei Carnival gegründet werden. TUI beteiligt sich an Carnival zunächst für 60 Millionen Euro mit fünf Prozent und will den Anteil bis 2010 auf 25 Prozent aufstocken. Im selben Jahr soll ein 3000- Betten-Schiff unter dem Namen TUI Cruises auslaufen.

Nach der Absichtserklärung im Dezember werden nach den Worten Thamms derzeit die Details verhandelt, um wie geplant Mitte Mai die Verträge unterzeichnen zu können. Thamm hält das Vorhaben für sehr vielversprechend. Der TUI bringe es den Einstieg in ein äußerst lukratives Geschäftsfeld. Für AIDA ergebe sich Zugriff auf das Know How der TUI und die Stammkundschaft. «Ich glaube, dass ist eine sehr gute Kombination.» Allerdings müsse gemeinsam mit der Marktforschung ein maßgeschneidertes Produkt entwickelt werden. Die «Überlapp- Effekte» mit Aida sollten so gering wie möglich sein, sagte Thamm. Es sei noch zu früh, die genaue Zielgruppe zu benennen, sagte der Aida-Chef weiter. Aber es böten sich viele Möglichkeiten. Aida habe vorgemacht, dass man einen ganz neuen Markt erschließen und Angebote schaffen könne, die es vorher nicht gab. «Sowas klappt auch nochmal», sagte er. Potenzielle Kreuzfahrer seien im Grunde alle Gäste, die in einem Hotel Urlaub machten.

So gebe es etwa die Gruppe der älteren Erholungssuchenden oder Städtereisende, die man nach seiner Meinung vermutlich auch für eine Kreuzfahrt gewinnen könne. Dabei müsse man sich genau umschauen, auch die Erfahrungen anderer Veranstalter einbeziehen und seine Angebote, wie auch Ausflugsprogramme und Themenreisen immer wieder anpassen. «Ich glaube, wir werden noch viel Bewegung sehen im Markt», sagte Thamm. Dass TUI Cruises Erfolg haben wird, davon ist Thamm überzeugt. Er erwarte vom ersten Tag an hundert Prozent Auslastung sowie vernünftige und profitable Preise. «Wir werden damit den Markt verändern.»

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