Wirtschaftliche Zukunft der Meyer Werft ist gesichert

Den Unternehmensangaben zufolge verfügt die Meyer Werft über Aufträge im Wert von 11 Mrd. Euro bis in das Jahr 2031 und bleibt international gefragt, wie ein Großauftrag von Disney Cruise Line zuletzt bestätigte (Foto: Disney Cruise Line)

Nun steht es fest: Der Bund und das Land Niedersachsen übernehmen gemeinsam rund 80 Prozent der Anteile an der Meyer Werft und investieren dazu 400 Mio. Euro. Zusätzlich planen sie, Bürgschaften – wie in anderen Industrien und europaweit im Kreuzfahrtschiffbau üblich sind – in Höhe von jeweils etwa 1 Mrd. Euro zur Finanzierung der bestehenden festen Aufträge zu gewähren, um das Unternehmen zu stabilisieren. Das Unternehmen hat nun alle notwendigen Vereinbarungen mit Land, Bund und Banken getroffen.

Die Traditionswerft in Papenburg war durch die Folgen der Corona-Pandemie, des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sowie explodierender Rohstoffpreise in eine finanzielle Notlage geraten. Zudem werden in der Branche üblicherweise 80 Prozent des Baupreises erst bei Ablieferung des Schiffes gezahlt – den Bau muss die Werft also mit Krediten zwischenfinanzieren. Dafür werden die zugesagten Bürgschaften eingesetzt. Trotz der derzeitigen finanziellen Herausforderungen verfügt das Unternehmen den Angaben zufolge über Aufträge im Wert von 11 Mrd. Euro bis in das Jahr 2031 und bleibt international gefragt, wie ein Großauftrag von Disney Cruise Line zuletzt bestätigte.

Die erfolgreiche Refinanzierung ermögliche es, die Arbeitsplätze bei der Meyer Werft und in deren weitreichendem Zuliefernetzwerk zu sichern. Neben den mehr als 3000 direkt Beschäftigten der Werft sind Tausende weitere Arbeitsplätze in der Region durch Zulieferbetriebe und Dienstleister unmittelbar mit der Zukunft der Werft verbunden. Insgesamt hängt laut unabhängigen Gutachtern die Existenz von mehr als 20 000 Arbeitsplätzen in Deutschland direkt und indirekt vom Fortbestand der Werft ab.

Trotz der geplanten Anteilsübernahme durch den Bund und das Land Niedersachsen steht fest, dass diese nicht auf Dauer ausgerichtet ist. Vielmehr verfolgen alle Beteiligten das Ziel, die Meyer Werft langfristig wieder in private Hände zu überführen. Ein entsprechendes Rückkaufrecht ist der Eigentümerfamilie Meyer eingeräumt worden.

Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, betont, dass die Beteiligung des Staates nicht von Dauer sein soll: „Es geht dabei um eine Überbrückung – die Werft soll in absehbarer Zeit wieder auf eigenen Beinen stehen."
Bernhard Meyer, Inhaber der Meyer Werft, dankte Bund und Land für die Unterstützung und wies zugleich auf eine tragfähige Lösung für die Werft hin, wenn die öffentliche Hand sich wieder zurückzieht: „Ich bin sehr dankbar dafür, dass alle an einem Strang gezogen haben, um uns diese Finanzierungsbrücke zu bauen. Ich bin aber auch überzeugt davon, dass wir nun aus eigener Kraft die Kurskorrektur hinbekommen und eines Tages wieder ein wirtschaftlich gesundes und erfolgreiches, familiengeführtes Vorzeigeunternehmen sein werden.”
 

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