Wärtsilä liefert Dual Fuel-Antriebsanlage für neue Helgolandfähre

Die 1973 gebaute „Funny Girl“ ist eine der Fähren, die von Cassen Eils bislang auf den Routen nach Helgoland eingesetzt wird

Um den hohen Anforderungen an die Minimierung des Schadstoffausstoßes im Fahrtgebiet gerecht zu werden, soll die Passagierfähre überwiegend mit LNG betrieben werden. Die Antriebsanlage besteht aus zwei je 1665 kW leistenden 9-Zylinder Dual Fuel-Hauptmotoren der Wärtsilä 20DF-Serie, zwei Wärtsilä Getrieben mit jeweils einem 700 kW PTO/PTI (Power Take Out/Power Take In)-System und zwei Verstellpropelleranlagen mit je 2600 mm Durchmesser. Im Vergleich zur vorhergehenden Motorengeneration bietet die neueste Baureihe der Wärtsilä 20DF-Serie Herstellerangaben zufolge eine um fünf Prozent höhere Leistung bei gleichzeitiger Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs um sieben Prozent im Gasbetrieb.
Zusätzlich liefert Wärtsilä sein Gasbunker- und Tanksystem „LNGPac“ mit 53 m³ Tankinhalt, inklusive der dazugehörigen Sicherheits- und Regelungssysteme. Im Lieferumfang ist darüber hinaus Wärtsiläs patentiertes Kälterückgewinnungssystem (Cold Recovery System) enthalten, welches die latente Wärme des ca. -162 °C kalten LNG nutzt, um die Klimaanlagen an Bord mit Kälte zu versorgen und so den Energieverbrauch der Kältekompressoren senkt. Dies trägt entscheidend zur Verringerung der Betriebskosten bei, steigert den Gesamtwirkungsgrad des Schiffes und erhöht dadurch auch die Umweltfreundlichkeit der Gesamtanlage.
Die Auslieferung und Indienststellung der Helgolandfähre ist für die erste Hälfte 2015 geplant. Im April 2013 Jahres hatte Wärtsilä bereits den Auftrag zum Umbau der Antriebsanlage der Autofähre „Ostfriesland“ auf LNG erhalten. Die „Ostfriesland“ wird von der Reederei AG EMS ebenfalls im Wattenmeer zwischen Emden und Borkum betrieben.

Antriebsspezialist Wärtsilä wird das gesamte Propulsionspaket für die kürzlich bestellte LNG-Fähre der zur AG EMS gehörenden Cuxhavener Reederei Cassen Eils GmbH liefern. Der Neubau, der zwischen Cuxhaven und der Insel Helgoland eingesetzt werden soll, wird von der Werft Fr. Fassmer GmbH & Co. KG, Berne/Motzen, gebaut.

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