Umweltschutz und Offshore-Windenergie im Fokus des BSH
Demnach muss der Umweltschutz im Seeverkehr eine ebenso wichtige Rolle spielen wie die Sicherheit. „Regeln allein genügen nicht. Es wird auch kontrolliert, ob sie befolgt werden – eine Aufgabe, die das BSH in vielfältiger Weise unterstützt“, sagte Monika Breuch-Moritz, Präsidentin des BSH. Die Behörde startete deshalb 2013 auf der Elbe ein Projekt zur Entwicklung von Methoden zur Messung von Schadstoffen und Spurengasen in der marinen Atmosphäre und in Abgasen von fahrenden Schiffen. Erste Auswertungen deuten darauf hin, dass der deutlich überwiegende Teil der Schiffe im Elbetransit regelkonformen Treibstoff verwendet. Nur ein geringer, einstelliger Prozentsatz der untersuchten Emissionssignale ergibt Hinweise auf die Verbrennung von stärker schwefelhaltigem Treibstoff, der in einem Schwefelemissions-Kontrollgebiet (SECA - Sulphur Emission Control Area) nicht zulässig ist. Das Projekt soll mittelfristig in der Entwicklung einer Messtechnik münden, die standardmäßig zur Abgasmessung eingesetzt werden kann.
Um die Einhaltung der ab 2015 in Nord- und Ostsee und rund um Nordamerika geltenden strengeren Grenzwerte von 0,1 Prozent Schwefelgehalt in Schiffskraftstoffen voran zu bringen, hat das BSH Akteure wie Gaslieferanten, Motorenhersteller, Werften, Reeder und Charterer in einem Gesprächsforum zusammengebracht. Dabei ist eines der Ziele den Einsatz von LNG in Deutschland auf den Weg zu bringen.
Bezogen auf das Inkrafttreten des Ballastwasser-Übereinkommens, das 2013 von der Bundesrepublik Deutschland ratifiziert wurde, wies Monika Breuch-Moritz darauf hin, dass ein Inkrafttreten nur eine Frage der Zeit sei: „Wir wissen nicht, wann das Übereinkommen in Kraft tritt, aber es wird in Kraft treten. Insofern kann ich nur die Reeder auffordern, mit der Ausrüstung der Schiffe rechtzeitig zu beginnen.“ Ende 2013 waren weltweit 33 Anlagen zugelassen, davon sechs durch das BSH. Im Moment betreut die Behörde 14 Behandlungssysteme im Zulassungsverfahren.
Die BSH-Präsidentin ging auch auf die Dezembersturmflut 2013 ein. Obwohl die Lage dem Jahrhunderthochwasser von 1962 ähnelte, sind die Schäden nicht mit der damaligen Situation zu vergleichen. Dies sei auf den besseren Küstenschutz, auf die präzisen Vorhersagen und ein hervorragendes Katastrophenmanagement zurückzuführen.
Auch die Energiewende hat 2013 den Arbeitsumfang im BSH wachsen lassen. Es wurde der erste „Bundesfachplan Offshore Nordsee“ fertig gestellt. 33 Windparks sind genehmigt, acht Projekte befinden sich im Bau. Das BSH überwacht den Bau und auch die Einhaltung von Vorschriften. Darüber hinaus sind derzeit weitere 95 Windparks beantragt. Das BSH geht aber nicht davon aus, dass alle Parks genehmigt werden. Gründe dafür seien beispielsweise rechtliche Faktoren im Umweltschutz oder militärische Aspekte.