„Tor Ficaria“ mit Abgasfilter ausgerüstet
Das Filtersystem reduziert die Schwefelbestandteile aus den Emissionsgasen, indem Salzwasser durch zwei Venturi-Systeme geblasen wird und der Wassernebel die Schadstoffe bindet. Das belastete Wasser wird anschließend gesammelt und abgeführt, während die gefilterten Abgase entweichen können.
Es besteht die Möglichkeit, das System mit einem offenen oder geschlossenen Kreislauf zu betreiben. Der offene Betrieb nutzt Seewasser, welches mit den gebundenen Schwefelbestandteilen zurück ins Meer geführt wird. Im geschlossenen Kreislauf wird chemisch behandeltes Frischwasser zugeführt, welches zirkulierend die Emissionsgase reinigt. Dieses Verfahren ist DFDS zufolge besonders bei Aufenthalten in Häfen mit strengen Auflagen von Vorteil.
Die Nachrüstung der RoRo-Fähre „Tor Ficaria“, die zwischen Götheburg und Immingham verkehrt, begegnet laut DFDS den beschlossenen Schwefelbestimmungen gemäß MARPOL (Anhang VI) der IMO für besondere Schutzgebiete. Die so genannten SECAs (sulphur emission control areas) stellen beispielsweise die Ostsee, Teile der Nordsee und der Ärmelkanal dar. Der IMO Beschluss verlangt eine Reduzierung des Schwefelgehalts in Schiffsabgasen auf eine Höhe von maximal 0,1 % bis 2015. Dieses Ziel kann Unternehmensangaben zufolge entweder durch die Nutzung von hochwertigem, teurerem Treibstoff oder durch die nachträglich installierten Filter erreicht werden. Die Umstellung auf andere Dieselarten würde jedoch die Betriebskosten stark verteuern und sich kundenseitig in höheren Frachten niederschlagen. Die Filtervariante umgehe diese Effekte und entlastet die Umwelt in gleichem Maße.
Die Abgasfilter-Ausrüstung wurde im Rahmen von Verlängerungsarbeiten umgesetzt, bei denen die „Tor Ficaria" von 199,80 auf 230 Meter verlängert wurde. Die Stellmeterfläche erhöhte sich dadurch um eine Sektion von 3900 auf 4700 Spurmeter. Der Umbau der beiden Schwesterschiffe „Tor Begonia“ und „Tor Freesia“ soll folgen.