Testphase für mit Ammoniak betriebenen Motor von MAN Energy Solutions gestartet
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Prototyp des 7S60ME-LGIA-Dual-Fuel-Ammoniakmotors im Tamano-Werk (Foto: MITSUI E&S)
Das japanische Unternehmen MITSUI Engineering & Shipbuilding (E&S) hat mit der Testphase des mit Ammoniak betriebenen MAN B&W 7S60ME-LGIA Mk 10.5-Motors (Liquid Gas Injection Ammonia) begonnen. Im weiteren Verlauf soll der von MAN Energy Solutions entwickelte Zweitaktmotor mit einer 60er-Bohrung von Imabari Shipbuilding in einen Bulker mit 200 000 dwt im Rahmen eines Joint Ventures zwischen „K“ Line, NS United und Itochu Corp. eingebaut werden. Der Motor ist mit dem von MAN Energy Solutions entwickelten HPSCR-System (High Pressure Selective Catalytic Reduction) ausgestattet, das die Einhaltung der IMO-Tier-II-Norm gewährleisten soll, so das Unternehmen mit Hauptsitz in Augsburg.
Der Test von MITSUI E&S baut auf den Ergebnissen umfassender Einzylindertests mit Ammoniak als Kraftstoff auf, die im Research Centre Copenhagen (RCC) durchgeführt wurden, erklärt Ole Pyndt Hansen, Head of Two-Stroke Engineering R&D, MAN Energy Solutions. Die praktische Erfahrung auf See soll für die Feinabstimmung der Leistung und Zuverlässigkeit des Motors von entscheidender Bedeutung sein. Die Testphase soll MAN Energy Solutions zufolge auch die Überprüfung der Sicherheit und Leistung des von MITSUI E&S unabhängig entwickelten Ammoniak-Kraftstoffversorgungssystems sowie anderer Peripheriesysteme umfassen. Hansen rechnet mit einer Markteinführung der ME-LGIA-Motoren mit 50er-, 60er-, 70er- und 80er-Bohrung bis Ende 2026; der genaue Zeitpunkt hänge von den jeweiligen Zeitplänen der Werften ab.