Seenotretter taufen Trainingsschiff
25 Jahre nach Gründung des Seenotretter-Trainingszentrums Neustadt i.H. hat die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) nun ihr erstes hochmodernes eigenes Trainingsschiff erhalten. Am Rande der Seenotrettungsübung SAREx Neustadt 2021 wurde der Neubau Mitte September im Neustädter Stadthafen auf den Namen „Carlo Schneider“ getauft.
Das 22 m lange, 6 m breite und 1,60 m tiefgehende Trainingsschiff wurde auf der Schiffswerft Hermann Barthel in Derben an der Elbe gebaut. Angetrieben wird der Neubau von zwei Cummins-Motoren und erreicht eine Geschwindigkeit von 11 kn. Die Motoren sind nahezu baugleich mit denen der neueren Seenotrettungsboote der DGzRS. Das ermöglicht an Bord des Trainingsschiffes auch die technische Aus- und Fortbildung der Seenotretter.
Bei dem Trainingsschiff handelt es sich um einen konventionellen Verdränger mit Stahlrumpf, der zur dezentralen Aus- und Fortbildung in allen Revieren der DGzRS zwischen Borkum und Ueckermünde zum Einsatz kommen soll. Der Neubau stellt laut DGzRS bewusst einen Gegensatz zur den leistungsstarken, schnellen Rettungseinheiten der Seenotretter dar. Trainiert werden darauf künftig unter anderem Standards wie Sicherheit und Seemannschaft, Längsseitsgehen, Schleppen, Manövrieren, technische Navigation wie Radarausbildung, Kollisions- und Begegnungsfahrten, aber auch die Abbergung Verletzter aus Schiffsinnenräumen.
Die Trainings auf den Stationen der Seenotretter sollen im Zusammenspiel mit den Rettungseinheiten vor Ort erfolgen. Drei Besatzungsmitglieder werden das Trainingsschiff fahren. Acht Trainees beziehungsweise Freiwillige können an Bord untergebracht und auch an entsprechend ausgerüsteten technischen Navigationsplätzen geschult werden.