Pontonboot für den Katastropheneinsatz vorgestellt

Das halbautonom navigierende Pontonboot-System wurde für den Einsatz in Katastrophenfällen entwickelt   (Quelle: THW)

Der geschäftsführende Koordinator der Bundesregierung für die Maritime Wirtschaft, Norbert Brackmann, hat kürzlich in Hamburg den Prototypen eines neuartigen Pontonboot-Systems vorgestellt. Die vielseitig nutzbare schwimmende Plattform wurde primär für den Einsatz in Katastrophenfällen, wie Überschwemmungen oder Dammbrüche, konzipiert. Die vier Schwimmkörper des Systems lassen sich in zwei Boote auftrennen. So können die Segmente einzeln als Transport- oder Rettungsboot, seitlich aneinandergekoppelt als Autofähre oder Helikopterlandeplatz und hintereinander gekoppelt als Behelfsbrücke verwendet werden.

Der Prototyp verfügt über einen hohen Automatisierungsgrad: Er navigiert mit Sensoren und einem Laserabtaster halbautonom und verfügt über On-board-Kameras und eine fernsteuerbare Schwimmdrohne. Auf diese Weise wird den Rettungskräften ein schneller Zugang zum Einsatzort ermöglicht und gleichzeitig eine große Einsatzsicherheit gewährleistet. Das Pontonboot lässt sich auf einem mittelschweren Lkw mit Anhänger transportieren.

Entwickelt wurde das System von einem Verbund bestehend aus der General Dynamics European Land Systems-Bridge Systems GmbH, der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW), dem Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e. V., der Szenaris GmbH und der TU Kaiserslautern.

Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit insgesamt 4 Mio. Euro gefördert. Die Mittel hierfür stammen aus dem Innovationsprogramm „Unterstützung von Diversifizierungsstrategien von Unternehmen der Verteidigungsindustrie in zivile Sicherheitstechnologien“. Projektpartner des BMWi für dieses Innovationsprogramm ist die VDI-Technologiezentrum GmbH in Düsseldorf.

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