MAN schließt Testlauf mit Ammoniak betriebenem Zweitaktmotor erfolgreich ab

Der Testmotor im Forschungszentrum in Kopenhagen konnte erfolgreich mit Ammoniak betrieben werden (Foto: MAN Energy Solutions)

MAN Energy Solutions hat den erfolgreichen Abschluss eines Testlaufs mit einem mit Ammoniak betriebenen Motor in seinem Forschungszentrum Kopenhagen (RCC) bekannt gegeben. Wie das Unternehmen berichtet, wurde die Verbrennung mit einem MAN B&W Zweitaktmotor des Typs 4T50ME-X durchgeführt und lieferte vielversprechende Ergebnisse in Bezug auf die Pilotölmenge und die Verbrennungsstabilität.

„Dies markiert einen wichtigen Meilenstein auf unserem Weg zur Entwicklung eines voll funktionsfähigen Zweitakt-Ammoniak-Schiffsmotors“, erklärt Gunnar Stiesch, Chief Technical Officer von MAN Energy Solutions, „umfangreiche Vorarbeiten und Forschungsarbeiten haben sich jetzt ausgezahlt und wir haben ein tiefgreifendes Verständnis der einzigartigen Eigenschaften von Ammoniak als Schiffskraftstoff und seine Auswirkungen auf Kraftstoffversorgung und Sicherheitssysteme gewonnen.“

Thomas S. Hansen, Head of Promotion and Customer Support, MAN Energy Solutions, ergänzt: „Der erste Ammoniakmotor von MAN B&W wird eine 60 cm Bohrung sein, der für eine Reihe von Schiffstypen geeignet sein wird. Das Interesse an diesem Motor ist sehr groß und wir haben viele Anfragen von praktisch allen großen Handelsschiffen erhalten.“ Das Unternehmen rechnet damit, dass der Zeitplan für die Auslieferung des ersten mit Ammoniak betriebenen Motors weitgehend eingehalten werden kann und der Betrieb an Bord eines kommerziellen Schiffs ab etwa 2026 möglich ist. Darüber hinaus geht es hinsichtlich der prognostizierten niedrigeren Produktionskosten im Vergleich zu anderen relevanten E-Kraftstoffen davon aus, dass bis 2050 der Anteil von Ammoniak als Kraftstoff an Bord großer Handelsschiffe 27 Prozent betragen wird.

Während der Projektphasen, die 2019 starteten, hatte für MAN Energy Solutions das Thema Sicherheit aufgrund der besonderen Eigenschaften des Kraftstoffs oberste Priorität. So wurde beispielsweise eine spezielle „Kalthalle“ errichtet, die im unwahrscheinlichen Fall einer Leckage Ammoniakdämpfe durch Aktivierung eines Wasserschleiers auffangen kann. Außerdem ist der Motor mit Sicherheitsfeatures aus dem bestehenden Dual-Fuel-Portfolio des Unternehmens, wie doppelwandige Rohrleitungen und eine Systementlüftung, ausgestattet.

In den kommenden Monaten wird den offiziellen Angaben zufolge ein Testprogramm mit dem Ziel durchgeführt, weitere Aspekte wie Wärmefreisetzung, Zündung, Sicherheit, Energieanteil des Pilotöls sowie NOX- und N2O-Emissionen zu analysieren.

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