Kanzler Scholz bekräftigt Unterstützung für Meyer Werft

(v.l.) Stephan Weil, niedersächsischer Ministerpräsident, Olaf Scholz, Bundeskanzler, und Olaf Lies, niedersächsischer Wirtschaftsminister, beim Besuch auf der Papenburger Meyer Werft (Foto: Bundesregierung/Marvin Ibo Güngör)

Bundeskanzler Olaf Scholz und der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil haben bei einem Besuch auf der Papenburger Meyer Werft ihren Willen bekräftigt, das Unternehmen im Rahmen eines Sanierungs- und Zukunftskonzepts zu unterstützen. „Wenn alle mitziehen, dann trägt der Bund seinen Teil zur Lösung bei“, sagte Scholz bei der Betriebsversammlung in Papenburg. Genaue Details seien aber noch in der Klärung. So müssten die Europäische Kommission, der Haushaltsausschuss des Bundestages und der Landtag in Niedersachsen dem Vorhaben noch zustimmen.

Medienberichten zufolge sieht ein Rettungsplan vor, dass der Bund und das Land Niedersachsen mit jeweils rund 900 Mio. Euro bürgen und vorübergehend 80 bis 90 Prozent der Werft übernehmen. Seitens der Meyer Werft heißt es, dass mit Blick auf die in Aussicht gestellte Unterstützung nun auf der Basis des Sanierungsgutachtens der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte mit „Hochdruck“ an der Neuausrichtung des Unternehmens weitergearbeitet werden kann.

Bernhard Meyer, Inhaber der Meyer Werft, erklärte anlässlich des Besuches von Bundeskanzler Scholz: „Die jetzt gefundene Lösung ist zwar für die Familie nicht einfach, aber wir haben immer gesagt, dass die Belange des Unternehmens über denen der Familie stehen. Wir sehen die große Chance, mit dem Unternehmen wieder auf Kurs Zukunft zu gehen – das zeigt auch die erfreuliche Entwicklung des Auftragsbuches auf elf Milliarden Euro in den vergangenen Monaten. Die Bereitschaft von Bund, Land sowie den uns verbundenen Geschäftsbanken, uns in dieser jetzt vereinbarten Form zu unterstützen, zeigt auch, dass wir uns mit unserem Unternehmen über Jahrzehnte eine Sonderstellung im Schiffbau erarbeitet haben. Wir kennen unser Geschäft und sehen die Chance einer langfristigen und erfolgreichen Weiterentwicklung an unseren Standorten. Mit der Vereinbarung über ein Rückkaufsrecht für die Familie bleibt uns die Möglichkeit erhalten, wieder ein Familienunternehmen zu werden. Als dann zweitgrößter Gesellschaft nach der öffentlichen Hand und über die Mitwirkung im Aufsichtsrat werden wir die Weiterentwicklung der Werft konstruktiv unterstützen.“

Auch Dr. Reinhard Lüken, Geschäftsführer des Verbands für Schiffbau und Meerestechnik e.V. (VSM), begrüßt die Aussagen seitens der Politik: „Wir sind dankbar und erleichtert ob des klaren Commitments des Bundeskanzlers und des niedersächsischen Ministerpräsidenten. Uns hat in den zurückliegenden Wochen beeindruckt, wie Vertreter aller demokratischer Parteien in Sachen Meyer Werft an einem Strang gezogen haben. Wir hoffen, dass die finalen Entscheidungen insbesondere in den Parlamenten schnell und positiv getroffen werden. Wir möchten uns ausdrücklich bei den beteiligten Akteuren insbesondere auch in den Wirtschaftsministerien des Bundes und des Landes bedanken. Sie haben die Sachlage sehr sorgfältig geprüft und sind aus gutem Grund zu dem Ergebnis gekommen, dass dies der richtige Weg ist.“

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