Generalüberholter Motor für Schubschiff
Binnenschifffahrtsreederei Rhenus PartnerShip wollte den Motor mit Kurbelwellenschaden durch einen Motor desselben Typs mit ZKR2-Zertifikat ersetzen, der den aktuellsten Umweltauflagen entspricht. Der Wärtsilä Deutz SBV8M628 (Wärtsilä D628) wird jedoch nicht mehr neu gebaut. Daher entschied man sich für einen generalüberholten Motor von Wärtsilä. Dieser Motor erfüllt alle Anforderungen der Reederei und konnte in den Maschinenraum eingebaut werden, ohne dass das Schiff umgebaut werden musste. Der neuwertige Motor kann Wärtsilä-angaben zufolge anschließend mit einer zu erwartenden Kraftstoffersparnis von 7% weitere 20 bis 30 Jahre lang eingesetzt werden.
Ein generalüberholter Motor ist ein gebrauchter Motor, der durch Revision und verschiedene Anpassungen in neuwertigem Zustand ausgeliefert wird. Der Motor zeichnet sich gegenüber einem neuen Motor durch einen attraktiven Preis aus und ist kurzfristig lieferbar (drei bis sechs Wochen). Der generalüberholte Motor wird mit einem neuen Baujahr und einer neuen Motornummer gekennzeichnet und weist null Betriebsstunden auf. Deshalb kann er als neuer Motor versichert werden. Ein generalüberholter Motor besteht hauptsächlich aus überholten Hauptkomponenten und neuen Verschleißteilen (z. B. Lager und Kolbenringen), Dichtungsteilen (Dichtungen), Sensoren und Kabeln. Da der generalüberholte Motor den aktuellsten gesetzlichen und umweltrechtlichen Anforderungen entspricht, können Reeder und Eigentümer Beihilfen beantragen.
Binnenschiffer können mit einem generalüberholten Motor aufgrund seines sparsamen Energieverbrauchs in den Niederlanden Beihilfen beantragen. In den Niederlanden wird dies über den Energieinvestitionsabzug (EIA) geregelt. Um in Deutschland Beihilfen erhalten zu können, muss der „neue“ bzw. generalüberholte Motor um mehr als 30 % unter dem Feinstaubgrenzwert liegen (0,2 g/kWh).
Der generalüberholte Wärtsilä D628 wurde bei der Wärtsilä Niederlassung in Schiedam in die "Rhenus Schub I" eingebaut. Die Lieferzeit von der Auftragserteilung bis zum Austausch einschließlich des Aus- und Einbaus betrug insgesamt vier Wochen. Nach einer erfolgreichen Testfahrt ist die "Rhenus Schub I" jetzt wieder einsatzbereit.