Forschungsschiff vorgestellt

Die „Aurora Borealis“ soll ganzjährig in den Polarmeeren eingesetzt werden können

Bei dem Schiff handelt es sich um eine Kombination aus Eisbrecher, Bohrschiff und Mehrzweck-Forschungsschiff, das für den ganzjährigen Einsatz in den Polarmeeren geeignet ist.

Die „Aurora Borealis“ soll mit einem Bohrturm ausgestattet werden, mit dem bis zu 1000 m tiefe Bohrungen in das Sediment bei einer Wassertiefe von 5000 m möglich sind. Um wissenschaftliche Tiefbohrungen im treibenden Packeis ohne Unterstützung durch andere Eisbrecher zu ermöglichen, wird der Neubau mit einem eisfähigen dynamischen Positionierungssystem ausgerüstet. Des Weiteren soll das Schiff über zwei 7 x 7 m große Moonpools verfügen, durch die die Bohrungen und wissenschaftlichen Arbeiten durchgeführt werden können. Auf diese Weise sollen z.B. auch ferngesteuerte oder autonome Roboter unter geschlossener Eisdecke ausgebracht werden.

Forschungseisbrecher dieser Größe und Leistungsfähigkeit für den ganzjährigen autonomen Einsatz in den Polargebieten gibt es bislang weltweit weder im kommerziellen Sektor noch im wissenschaftlichen Einsatz. Die „Aurora Borealis“ würde somit erstmals ganzjährige Expeditionen in die extremsten, bisher kaum erforschten Regionen der Erde ermöglichen und damit Erkenntnisse über die Geschichte, die klimatische Entwicklung und die heutige Umwelt der Polargebiete liefern können.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat die technischen Planungen und Vorarbeiten mit 5,2 Millionen Euro gefördert. Wie das AWI mitteilt, sollen, eine entsprechende Finanzierung vorausgesetzt, die Vorbereitungen für den Bau des Schiffes 2011 abgeschlossen werden, so dass die Fertigung selbst 2012 begonnen werden kann. Mit dem ersten Einsatz der „Aurora Borealis“ wäre in diesem Fall im Jahr 2014 zu rechnen. Nach den derzeitigen Planungen wird der Bau voraussichtlich 650 Millionen Euro kosten.

 

Das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft und Wärtsilä Ship Design Germany, vormals Schiffko GmbH, haben in Berlin das technische Design für das neue europäische Forschungsschiff „Aurora Borealis“ vorgestellt.

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