Fassmer übergibt „Mya II“ an AWI
Der 21,7 m lange, 6 m breite und maximal 1,5 m tiefgehende Neubau erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 10 kn und ist für eine Besatzung von zwei Personen ausgelegt. Darüber hinaus befindet sich an Bord Platz für maximal zwölf Wissenschaftler.
Bei der „Mya II“ handelt es sich um das kleinste Forschungsschiff des AWI, durch die hochmoderne Ausstattung ist es Institutsangaben zufolge jedoch sehr gut für die Küstenforschung geeignet. Das Schiff verfügt über ein Netzwerk- und Datenerfassungssystem, in dem kontinuierlich die Messwerte verschiedener Sensoren zentral gespeichert werden. Fest installiert sind u.a. eine Navigationsanlage zur genauen Positionsbestimmung, ein Fächersonar zur Kartierung des Meeresbodens ein Multifrequenzecholot zur Abschätzung der Biomasse von Fischen und ein ADCP zur Strömungsmessung. Mit dem bis zu einer Tonne tragenden Kranausleger (A-Galgen) am Heck können auch große Geräte wie z.B. Kastengreifer zur Gewinnung von Bodenproben vom Arbeitsdeck ins Wasser gehoben werden. Darüber hinaus ist der Neubau mit einem Arbeitskran (0,85 t bei 10 m Auslage) und zwei Seitenarmen zum Ausbringen wissenschaftlicher Geräte bis zu vier Meter unter Kiel ausgerüstet. Bewegt werden die wissenschaftlichen Mess- oder Beprobungsgeräte über zwei Kurrleinenwinden und zwei Forschungswinden (eine mit Einleiterdraht). Zusätzlich verfügt die „Mya II“ über ein motorisiertes Beiboot mit kleinem Kranausleger.
Um die Belastung des Wattenmeeres durch die Forschungsaktivitäten zu minimieren, wurde beim Bau des Schiffs großer Wert auf den Einsatz umweltfreundlicher Technik gelegt. Dazu zählen u.a. eine Abgasnachbehandlungsanlage, ein umweltfreundlicher Schiffsanstrich sowie eine Fremdstromanlage zum Korrosionsschutz des Rumpfes, die toxische Zinkanoden ersetzt. Die „Mya II“ wurde dafür mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ ausgezeichnet.
Das Forschungsschiff soll wissenschaftliche Aufgaben im Wattenmeer östlich von Sylt und Rømø durchführen und in der Lage sein, im Seegebiet westlich von Sylt bis Helgoland und den neuen Offshore-Windparks sicher zu operieren.