Bund will drittes Mehrzweckschiff bauen
Die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) ist von der Bundesregierung damit beauftragt worden, den Bau eines weiteren neuen Mehrzweckschiffes zu veranlassen. Im Dezember 2019 waren bereits zwei LNG-Neubauten bestellt worden, die die Schiffe „Scharhörn (Baujahr 1974) und „Mellum“ (1984) ersetzen sollen. Der Auftrag, der an die Lemwerder Werft Abeking&Rasmussen gegangen war, beinhaltete auch die Option für eine dritte baugleiche Einheit. Das dritte Spezialschiff, das nach der Zustimmung für den zweiten Nachtragshaushalt des Bundes jetzt ebenfalls gebaut werden kann, soll die „Neuwerk“ (Baujahr 1998) ersetzen.
Die Mehrzweckschiffe des Bundes dienen der maritimen Notfallvorsorge in Nord- und Ostsee. Die drei Neubauten werden über eine Spezialausrüstung verfügen, mit der im Falle von Havarien Einsätze deutlich verbessert werden sollen. Dazu zählen u.a. große Chemikalientanks, ein explosionsgeschützter Sicherheits- und Containerladeraum sowie Ölaufnahmegeräte, Ölsammeltanks und ein Separationsraum. Darüber hinaus werden die Neubauten Notschleppeinrichtungen mit einem Pfahlzug von 145 t erhalten.
Die gesamte Bauabwicklung vom ersten Entwurf bis zur Fertigstellung und Übergabe der neuen Schiffe erfolgt durch die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW). Das erste der neuen Spezialschiffe wird 2023 den Betrieb aufnehmen, das zweite ein Jahr später und das dritte Schiff im Jahr 2025. Insgesamt belaufen sich die Investitionskosten auf über 600 Mio. Euro.