Blohm+Voss: Standortsicherung hat höchste Priorität

Bei Blohm+Voss sollen bis zu 300 Arbeitsplätze abgebaut werden

Um die Werft langfristig wieder wettbewerbsfähig und wirtschaftlich profitabel zu machen, sind in den kommenden Monaten Anpassungsmaßnahmen auf allen Ebenen notwendig. Der Geschäftsführer und der Aufsichtsratsvorsitzende haben die Belegschaft über die wesentlichen Schritte informiert. Auch betriebsbedingte Kündigungen können als notwendige Maßnahme zur Standortsicherung nicht ausgeschlossen werden.
Innerhalb der Unternehmensgruppe soll Blohm + Voss unter der Systemführung von Lürssen in Zukunft einen bedeutenden Beitrag zur Fertigung von Marineschiffen leisten. Entsprechend soll der Bereich der Konstruktion als künftige Defence-Konstruktion ausgerichtet und unter eine gemeinsame Leitung mit der Bremer Defence-Konstruktion gestellt werden. Darüber hinaus sind Investitionen in die Fertigungsstrukturen geplant. Hierdurch sollen die Bedingungen für wichtige Produktionsschritte im Neubau von Marineschiffen verbessert werden, um vor allem für die geplante Beteiligung am Nachbau weiterer Korvetten der Klasse 130 für die Deutsche Marine optimal vorbereitet zu sein. Lürssen plant darüber hinaus, den Schwerpunkt der gruppenweiten Refit-Aktivitäten für Yachten in Hamburg zu konzentrieren und damit den zivilen Bereich des Standortes zu stärken. Erste Aufträge konnten bereits kurzfristig mit zwei Motoryachten platziert werden.
„Um den Standort langfristig zu sichern, werden wir zum jetzigen Zeitpunkt – trotz zahlreicher kurzfristiger Einsparmaßnahmen, die das Unternehmen und jeden einzelnen Mitarbeiter betreffen – Stellen in der Stammbelegschaft abbauen müssen", sagte Blohm+Voss-Geschäftsführer Dieter Dehlke. „Aus heutiger Sicht sind in mehreren Phasen rund 300 Arbeitsplätze betroffen. Die bevorstehenden Gespräche mit dem Betriebsrat, der Gewerkschaft und der Arbeitsagentur werden zeigen, in welcher Form wir den Stellenabbau umsetzen werden. Mit den Arbeitnehmervertretern werden wir auch die Möglichkeit betriebsbedingter Kündigungen besprechen müssen. Unser Ziel ist es, eine möglichst einvernehmliche und sozialverträgliche Lösung für jeden Mitarbeiter zu finden und zugleich die sehr schwierige Situation unserer Werft zu berücksichtigen."




Hohe Kostenstrukturen, versäumte Investitionen und ein zu niedriger Auftragsbestand: Die seit vergangenem Jahr zur Lürssen Gruppe gehörende Hamburger Werft Blohm+Voss befindet sich laut unternehmensinternen Analysen in einem kritischen Zustand.

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben