Editorial aus Schiff&Hafen 9/2022: Die Spannung steigt

Kathrin Lau, Chefredakteurin

Wenn die gemächlichen Tage des Sommers in umtriebige Geschäftigkeit übergehen, dann ist jedem Vertreter der nationalen und internationalen maritimen Märkte klar: Die Weltleitmesse SMM in Hamburg steht kurz bevor.

Und es soll eine ganz besondere Veranstaltung werden; die Erwartungen bei allen Beteiligten sind hoch. Die Stimmung in diesem Jahr ist anders verglichen mit der letzten, in Präsenz durchgeführten SMM im September 2018. Vor vier Jahren dominierten Überkapazitäten und Preiskämpfe die Branche; trotzdem gab es verschiedene Entwicklungen – wie beispielsweise ein steigender Containerumschlag, der auf eine Belebung der weltwirtschaftlichen Aktivitäten hinwies – die Anlass zu Optimismus boten.

Viel ist passiert seit September 2018 – global, gesellschaftlich, geopolitisch. Der Begriff „disruptiv“, der lange vor Ausbruch der Pandemie fast schon inflationär gebraucht wurde, hat mittlerweile in unserem Alltag eine ganz andere Qualität gewonnen. Das Bestehende, das vermeintliche Gleichgewicht in der Welt ist aus den Fugen geraten.

Das beispiellose Spannungsfeld setzt sich aus so vielen verschiedenen Aspekten zusammen – Covid-19, die Klimakrise, Putins Angriffskrieg auf die Ukraine und die damit verbundene Frage nach einer sicheren und unabhängigen Energieversorgung, Waldbrände in Europa, der Konflikt mit China, Fachkräfte- und Ressourcenmangel –, dass mittlerweile jeder Lebensbereich, beruflich wie privat, betroffen ist.

Maritime und logistische Prozesse stehen in diesem Zusammenhang noch einmal beson- ders auf dem Prüfstand und unter entsprechendem Druck. Zudem rücken eine mögliche Energiekrise und eine von russischem Gas oder Kohle unabhängige Versorgung die Schifffahrt und auch den Schiffbau und natürlich den gesamten Bereich der erneuerbaren Energien einmal mehr in den Mittelpunkt. Dass ein „Weiter so“ in vielerlei Hinsicht nicht mehr möglich sein wird, daran besteht kein Zweifel.

Nie war es so wichtig wie heute, kreative Kräfte für ein gemeinsames Ziel zu bündeln. Die beiden im Herbst anstehenden Fachmessen – neben der SMM, die bereits zum 30. Mal in Hamburg stattfindet, auch die für Ende September angesetzte WindEnergy – werden wie- der eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass die beteiligten Branchen(segmente) über das Know-how und die Technologien verfügen, die notwendig sind, um eine nachhaltige Nutzung der vorhandenen Ressourcen zu gewährleisten. Allerdings – und auch daran besteht kein Zweifel – wird es ohne eine explizite politische Flankierung nicht möglich sein, weitere Lösungen zu erarbeiten und diese allumfassend und zielgerichtet zum Einsatz zu bringen.

Auch die DVV Media Group wird auf beiden Messen mit ihrem umfangreichen Portfolio in den Bereichen Maritim und Energie vertreten sein. Mit den SMM Daily News und dem Videoformat SMM Daily View berichten wir auch in diesem Jahr tagesaktuell über das Messegeschehen. Zur WindEnergy werden wir erstmals eine Sonderpublikation zum Thema Offshore-Wind herausgeben. Wir freuen uns auf Ihren Besuch an unseren Messeständen und viele interessante Kontakte und Gespräche!

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