ZDS mahnt vor anhaltender Beeinträchtigung der Lieferketten

Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V. (ZDS) hat ein Positionspapier zur aktuellen Situation der Seehäfen und Lieferketten veröffentlicht. Demnach ist die Lage auch weiterhin kritisch und die Auswirkungen für die Wirtschaft und Verbraucher zunehmend spürbar.

Laut dem ZDS sind die anhaltenden Probleme vor allem auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. Durch Lockdowns würden Lieferketten längere Zeit unterbrochen, zudem habe sich die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen seit Pandemiebeginn weltweit stark verändert. Punktuelle Störungen wie Hafensperrungen oder die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine würden die aktuellen Engpässe zudem verstärken und eine Erholung verhindern.

Als Ursache für die aktuelle Stausituation in den Häfen führt der ZDS u.a. verspätete Schiffsankünfte, gestrichene Schiffsanläufe, längere Verweildauer der Waren in den Häfen, Produktivitätsverluste durch überhöhte Flächenauslastung und Engpässe bei der grundsätzlichen Verfügbarkeit von Transportkapazitäten und Personal an.
Mit einer Normalisierung der Verkehre sei laut dem ZDS frühestens zum Jahresende zu rechnen, voraussichtlich sogar später.

Um die Engpässe möglichst schnell zu überwinden, sind laut dem Verband verschiedene Maßnahmen erforderlich. Unter anderem fordert der ZDS eine vorübergehende Aussetzung von Nacht- und Wochenendfahrverboten im LKW-Verkehr, eine regulatorische Unterstützung bei der Erschließung von Hafen- bzw. Lagerflächen und ein strukturell stärkeres Engagement des Bundes bei der Logistik als Teil der kritischen Infrastruktur. Zudem werden eine ausreichende finanzielle und personelle Ausstattung u.a. für den Betrieb und die Instandhaltung von Wasserstraßen und eine regulatorische Beschleunigung und ausreichende finanzielle Ausstattung für den nötigen Ausbau der Infrastruktur benötigt.

Das gesamte Positionspapier kann hier heruntergeladen werden.

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