Trainingszentrum für digitalisierte Hafenarbeit am CTA eröffnet
Am Container Terminal Altenwerder (CTA) der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ist ein neues Trainingszentrum eröffnet worden, das gezielt auf die Anforderungen der digitalisierten Hafenarbeit ausgerichtet ist. Das neue „ma-co digitale trainingscentrum“ ist im Rahmen des Forschungsprojekts PortSkill 4.0 entstanden, in dem in den letzten zwei Jahren umfangreiche Analysen der operativen, administrativen und technischen Jobprofile in den deutschen Seehäfen durchgeführt wurden. Ziel war es, zu untersuchen, wie sich die Tätigkeiten durch Digitalisierung und Automatisierung verändern werden.
Im Trainingszentrum am CTA können zukünftig benötigte Kompetenzen gezielt geschult werden, so die HHLA. Durch die Kombination aus Technik, vernetztem Lernen und der Analyse zukünftiger Jobanforderungen bietet das „ma-co digitale trainingscentrum“ eine zukunftsorientierte Plattform zur Qualifizierung der Fachkräfte der Hafenwirtschaft von morgen. Die Trainings- und Lerninhalte sollen im Rahmen von PortSkill 4.0 in einem ersten Schritt erprobt und nach Projektabschluss öffentlich angeboten werden.
Neben der Einbindung haptischer Elemente stehen bei dem Projekt vor allem die Erprobung virtueller Lernwelten im Vordergrund. Herzstück des Zentrums ist eine große Videowand mit sechs Bildschirmen, die zusammen mit Kontrollpulten als Leitstand dient. Ein weiterer Raum ist mit einem Fernsteuerstand, für beispielsweise Containerbrücken, Lager- und Bahnkrane, ausgestattet, während in einem separaten Raum Virtual-Reality-Anwendungen für immersive Schulungen genutzt werden können. Die Räume am CTA sind mit den ma-co-Standorten in Hamburg und Bremen verbunden, sodass sich Teilnehmer standortübergreifend in einer gemeinsamen virtuellen Trainingsumgebung begegnen können. Die praxisnahe, anwendungsorientierte und erlebnisreiche Darstellung erhöht maßgeblich den Lerntransfer, erklärt die HHLA. Außerdem können Gefahren- und Ausnahmesituationen in einer sicheren Umgebung trainiert sowie Trainingsinhalte und -szenarien deutlich flexibler angepasst und gesteuert werden. Dadurch ließen sich individuelle Lernbedürfnisse und -voraussetzungen besser berücksichtigen.
Für Torben Seebold, Personalvorstand der HHLA und Vorsitzender des Sozialpolitischen Ausschusses des Zentralverbands der deutschen Seehäfen e.V. (ZDS), setzt das Trainingszentrum neue Maßstäbe in der Weiter- und Ausbildung: „Die zielgenaue und moderne qualifikatorische Weiterentwicklung der Beschäftigten stellt einen kritischen Erfolgsfaktor für den Erhalt und den Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Hafenwirtschaft dar.“
Das Projekt PortSkill 4.0 wird im Rahmen der Forschungsinitiative IHATEC II des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Nach Abschluss des Projekts Ende 2025 soll das Trainingszentrum auch für weitere maritime Akteure zugänglich sein.