Stade und Lubmin bekommen LNG-Terminals

Visualisierung des geplanten LNG-Terminals in Brunsbüttel (Quelle: German LNG Terminal)

Stade und Lubmin haben sich nach Wilhelmshaven und Brunsbüttel als weitere Standorte für LNG-Terminals durchgesetzt. Insgesamt vier schwimmende Flüssigerdgasterminals (FSRU) hat die Bundesregierung damit gemietet. Zwei der Regasifizierungsschiffe werden noch in diesem Jahr in Brunsbüttel und Wilhelmshaven zur Verfügung stehen und sollen zum Jahreswechsel einsatzbereit sein. Vorgesehen ist, dass in Wilhelmshaven dann bis zu 5 Milliarden m³/Jahr ins Netz eingespeist werden. Auch für die FRSU in Brunsbüttel wird eine Regasifizierungskapazität von 5 Milliarden m³ pro Jahr erwartet. Diese wird aber aufgrund von Netzkapazitäten erst im Winter 2023 erreicht werden.

Die Schiffe für die Standorte in Stade und Lubmin werden ab Mai 2023 zur Stelle sein, beide Standorte können aller Voraussicht Ende 2023 betriebsbereit sein.

In Lubmin wird bis Ende des Jahres noch ein weiteres und damit insgesamt fünftes LNG-Terminal in Deutschland entstehen, realisiert von einem privaten Konsortium. Die Deutsche ReGas und TotalEnergies haben am 13. Juli eine Vereinbarung unterzeichnet, die die FSRU „Deutsche Ostsee“ im Industriehafen Lubmin auf den Weg bringt. Bereits zum Dezember soll das Terminal 4,5 Milliarden m³ in das deutsche Ferngasleitungsnetz (EUGAL/NEL) einspeisen.

Dafür will die Deutsche ReGas, die von zwei deutschen Privat-Investoren gegründet wurde, ein Regasifizierungsschiff im Industriehafen von Lubmin stationieren. Das regasifizierte Gas wird in das nur 450 m entfernte Ferngasnetz eingespeist. In der Ostsee wird eine Floating Storage Unit (FSU) stationiert, um das von LNG-Tankern angelieferte verflüssigte Erdgas aufzunehmen. Drei Shuttle-Schiffe sorgen dafür, dass das LNG dann in den Lubminer Hafen transportiert wird. Die FSRU sowie alle weiteren Schiffe werden von der Deutschen ReGas gechartert, Eigentümer der FSRU ist TotalEnergies.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) betonte anlässlich der gefallenen Standortentscheidungen, man müsse „innerhalb kürzester Zeit eine neue Infrastruktur aufbauen, um russisches Gas so schnell es geht ersetzen zu können“. Dafür seien mit dem LNG-Beschleunigungsgesetz die rechtlichen Grundlagen geschaffen worden, um die Verfahren für Errichtung der benötigten Infrastruktur zu beschleunigen. „Jetzt kommt es auf die Umsetzung vor Ort an. Und es ist deutlich, dass sich alle dahinter klemmen, damit es so schnell wie möglich vorangeht. Dass es nicht einfach ist, ist klar. Es sind viele Dinge gleichzeitig zu bewerkstelligen und Hürden zunehmen. Letztlich müssen wir ein Tempo vorlegen, dass es so in Deutschland noch nicht gab.“

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